Freitag, 2. August 2019

Green Horse Ranch - Herr der Ringe erwacht zum Leben

Volunteering in Ecuador - Pululahua Krater
Ja, ihr habt richtig gelesen: Krater
Herzlich willkommen zum ersten Post meiner Reise durch Südamerika!
Die nächsten Wochen werde ich in einem erloschenen Vulkankrater mitten unter den Wesen der Herr der Ringe Trilogie verbringen.

Sméagol, Galadriel, Gimli, Elron, Arwen und 11 weitere Wesen aus einer anderen Welt warten hier im Nebelwald auf Entdeckungsreisende aus aller Welt. Gemeinsam mit Ihnen werde ich den Vulkankrater Pululahua, einen  von zwei bewohnten Kratern weltweit, erkunden. Pululahua liegt nur eine Stunde Fahrt nördlich von Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Und doch kommt man, kaum das der Kraterrand überschritten ist, in eine andere Welt.
Die Straße wechselt von Teer zu Schotter, die Natur ist eingehüllt in Nebel und nur wenige Menschen finden ihren Weg hierher. Stattdessen ein Nebelwald voller Bromelien, Pferde, Vogelgezwitscher.

Knapp 40 Minuten dauert die Fahrt vom Kraterrand über steile Serpentinen bis zur Green Horse Ranch. Hier werde ich zusammen mit einer Französin die nächsten Wochen volunteeren - das Stadtleben also gegen Gummistiefel, Reithose und Stallarbeit eintauschen.

Der Krater in seiner ganzen Pracht - man beachte die hereinziehenden Wolken
Doch bevor ich von meinem Farmleben berichte, erstmal einige Fakten zu Pululahua:
Der Krater hat einen Durchmesser von ca. 8 km und entstand während des letzten großen Ausbruchs vor 2.500 Jahren. In der Mitte erheben sich Basaltdome aus erkalteter Lava. Der Höhenunterschied zwische  Kraterboden und Kraterrand ist beträchtlich - immerhin 1.500 Meter zwischen höchstem und tiefstem Punkt (1.800 - 3.356 Höhenmeter). Im Krater findet sich ein besonderes Klima - auf einen meist sonnigen Start folgen am Nachmittag Wolken die von der Küste in den Krater ziehen und ihn völlig mit Nebel füllen. Durch dieses Phänomen hat sich im Krater ein Nebelwald entwickelt. Auch der Name Pululahua ist hierauf zurückzuführen, was soviel wie  "Wolke aus Nebel" in Quechua, der ursprünglichen Sprache der Einwohner Ecuadors bedeutet. Zudem findet man eine unglaubliche Vielfalt von Bromelien, Vögeln (z.B. Kolibris und Geier) und Orchideen. Im Krater wohnen nur wenige Menschen,  die den fruchtbaren Boden bewirtschaften, man kann stundenlang unterwegs sein ohne ein Auto zu sehen. Gleichzeitig ist Pululahua seit langer Zeit für seine spezielle mystische Energie bekannt.
Soviel zur Geschichte des Ortes.

Bromelien

Und mehr Bromelien
Während ich hier sitze und das schreibe bestäubt ein Kolibri den Zitronenbaum neben mir und vor mir stehen 16 Pferde, die sich zum trinken am Brunnen versammelt haben. Am Boden liegt schlafend Soleil, der Hund, der aufpasst, dass die Geier in den Bäumen nicht näher kommen.
Bei den 16 Wesen aus Herr der Ringe handelt es sich, wie ihr bestimmt schon ahnt, um die Pferde auf der Green Horse Ranch.
Die 16 Wesen der Green Horse Ranch

Atrellu und Boromir vor dem Lavadom

Und hier liegt die Green Horse Ranch

Eine  Ritt durch den Krater kann ich nur empfehlen - mehr Infos hier:  Green Horse Ranch
Ich habe eine Wanderung durch den Krater und bis hoch zum Kraterrand unternommen (6km pro Strecke, 700 Höhenmeter), der Blick von dort auf den Lavadom in der Mitte des Kraters ist spektakulär! Dieser Punkt (Naturreservat Pululahua E28, Calacalí, Ecuador +593 2-239-6543 ) ist bequem auch von außerhalb zu erreichen - per Bus in 15 Minuten von Mitad del Mundo, dem Äquatordenkmal nördlich von Quito. Am Kraterrand findet ihr außerdem ein Denkmal, dass sich der berühmte Maler Ortega geschaffen hat - den Templo del Sol. Auch wenn es sich hier um einen Ort voller Energie handelt und seine Bilder sicher einen Blick wert sind ufert ein Besuch leider zur Verkaufsveranstaltung aus.
Energie sammeln im Templo del Sol

Im nächsten Bericht erfahrt ihr mehr über den Alltag auf einer deutsch-ecuadorianischen Horse Ranch.
Hasta luego!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen