Montag, 12. Oktober 2020

Schweiz? Österreich? Oder doch Argentienien? - Patagonien!

Guten Morgen! Blauer See und grüne Berge - nach einer Fahrt durch die Nacht könnte die Überraschung nicht größer sein. Die letzten Kilometer nach Bariloche führen durch Nadelwälder am See entlang. Die Häuser sind aus Holz oder Stein und ganz im alpenländischen Stil erbaut. Die Schilder entlang der Straße verweisen auf Bierbrauereien und Schokolade.

Der Ort ist Heimat des größten Skigebiets von Südamerika, und die Skidorf-Atmosphäre ist auch im Sommer gegenwärtig. Die Läden des Ortes verkaufen entweder Outdoor-Ausrüstung oder Schokolade und bieten diese auch großzügig zum Probieren an - ein Einkaufsbummel mit Schokotasting - nicht schlecht! Gleichzeitig ist die Stadt angenehm ordentlich und gut zu Fuß zu erlaufen.

Blick vom Cerro Campanario
Ein gutes Busnetz verbindet aber auch die Vororte mit der Stadt. Mein Couchsurfer wohnt in einem dieser Vororte, die sich entlang des Seeufers ziehen und zeigt mir eine der schönsten Kurzwanderungen in Bariloche - der Cerro Campanario bietet den perfekten Blick über die Seenlandschaft um Bariloche. In ca. 1h Stunden ist man oben, alternativ fährt eine Seilbahn. Begleitet werden wir von Straßenhunden, die es sich hier zur Aufgabe gemacht haben, Wanderer treu zu begleiten.

Blick vom Cerro Campanario



 
Rund um Bariloche gibt es eine unglaubliche Vielzahl toller Wanderwege. Einen davon, den Weg zum Refugio Frey, habe ich ausprobiert. Eine wunderschöne, und vielseitige Tagestour von 24 km. Start im frischen Frühlingsgrün, Ziel im winterlichen Schneetreiben.

Laguna am Refugio Frey
 
 
 
Mit dem stündlich fahrenden Bus kommt man von Bariloche nach Villa Catedral, dem Eingang zum  Skigebiet. Dort startet die Wanderung über sehr gut ausgebaute federnde Pfade durch grünes Strauchwerk und über einige Bäche. 
Refugio Frey
 
 
 
 
 
Dann geht es bergan durch Laubwald und entlang eines Baches bis man irgendwann die Baumgrenze erreicht. Von hier ist es nicht mehr weit zum Refugio. Direkt davor noch ein kleines Schneefeld und da steht die Berghütte und lädt zu einer Rast im Warmen ein. Von innen hat man einen super Blick über die vereiste Lagune, wie passend, denn plötzlich fängt es heftig an zu Schneien.
Aufwärmen im Refugio
Und da wartet mal wieder eines der wunderbaren Erlebnisse für die diese Reise durch Südamerika steht: In der kleinen, unbewirtschafteten Hütte kann sich jeder frei am heißen Wasser und Geschirr aus der Küche bedienen. Ich setze mich und mache Tee und komme mit den anderen in der Hütte ins Gespräch. Ein schwules spanisches Pärchen schnabuliert gerade Empanadas und bietet mir prompt welche an. Wir unterhalten uns bis es aufhört zu schneien. Auf dem Rückweg haben wir zufällig das gleiche Tempo und kommen zusammen wieder am Parkplatz an. Und nach den leckeren Empanadas gibt es nun sogar noch eine Rückfahrt nach Bariloche für mich :-) Solche Begegnungen mit Menschen sind die Vorzüge des Alleinreisens!

Calwer Stollen mitten in Argentinien
Doch nun geht es weiter in das Hippie-Refugium Südamerikas schlechthin. Wahrscheinlich der sicherste Ort auf dem ganzen Kontinent ist El Bolsón. Hier haben sich seit Jahren alternative Lebenskünstler zu einer bunten, fröhlichen Community vereint. Werbeschilder bewerben hier hauptäschlich Massagen, Meditationen und hausgemachte Marmelade (z.B. von dreierlei Arten Brombeeren). Durch meine Couchsurfing-Gastgeber bekomme ich ganz besondere Einblicke in das lokale Leben. Das argentinisch-kolumbianische Paar bietet geführte Meditationen an und ich darf teilnehmen. Außerdem besuchen wir zusammen ein Familienstellen. Ein Urlaubserlebnis der anderen Art, aber auf seine Weise auch sehr spannend und vor allem entspannend!
Der Markt von El Bolsón ist selbstverständlich voller Kunsthandwerk und selbstgemachten Lebensmitteln in europäischer Tradition - sogar einen Stand mit Stollen und Früchtebrot gibt es, von einer Calwerin gemacht und verkauft.

Auch die Umgebung von El Bolsón eignet sich hervorragend zum Wandern. Mit dem Bus kommt man in ca. 20 Minuten nach Puelo. Am Ortseingang startet die Wanderung zum Pasarela, einem Grenzübergang nach Chile, der nur zu Fuß zu erreichen ist. Bis ganz dorthin schaffe ich es nicht, aber bis zur Gendarmeria, dem letzte Polizeiposten vor der Grenze. Insgesamt 26 km durch märchenhafte Wälder, Wiesen und Weiden. Unterwegs trifft man hauptsächlich Pferde, Schafe und Kühe, einige aufgeregte Hunde aber keine Menschen. Der Weg ist von Blumen gesäumt und führt hauptsächlich über Trampelpfade quer durch die Wiesen.
Die Gendarmeria - letzte Polizeistation vor Chile
Und das Ziel, die abgelegene Gendarmeria ist ein ganz besonderer Polizeiposten: Begrüßung durch einen Hahn, ein Gärtner und ein Polizist bei der Feldarbeit und ich setze mich zum Mittagessen auf den Steg der Polizeistation - keinen stört es ;-)


Nach diesem Abstecher ins grüne Hippieland geht es zurück in die raue argentinische Wirklichkeit. Mit dem Bus Richtung Norden - auf zum nächsten Job!
Eine lange Fahrt steht an, erst zurück nach Bariloche. Dann einige Stunden bis nach San Martin de los Andes und von dort, mitten in der Nacht, nach Zapala. Es ist 2 Uhr morgens. Nicht gerade eine gute Zeit um in einem südamerikanischen Busterminal anzukommen... Am nächsten Morgen treffe ich hier meine neuen Kollegen um gemeinsam zur Ranch "Ranquilco" aufzubrechen. Eigentlich wollte ich die Stunden bis dorthin tatsächlich im Busterminal überbrücken. Doch bei ca. 4°C und einigen merkwürdigen Gestalten die sich auf den Bänken ausgebreitet haben... 
Nunja, zum Glück liegt das Hotel in dem meine künftigen Kollegen wohnen nur 100m vom Terminal und auch hier wieder ein Beispiel der gastfreundlichen Südamerikaner! Die Nachtportierin lässt mich ein und ich darf auf einem Sofa im Gemeinschaftsbereich des Hotels übernachten. Am nächsten Morgen bekomme ich sogar noch einen kostenlosen Kaffee. Kann sich das jemand in einem deutschen Hotel vorstellen? Nein? Ich auch nicht!
 
Die Ranch liegt als quasi um die Ecke ;-)
Mehr dazu im nächsten Post!




Noch ein kurzes Rezeptupdate der südamerikanischen Küche:

Die Menschen in El Bolsón sind größtenteils Verfechter der vegetarischen / veganen Küche und das Essen bei den Couchsurfern hier ist nicht nur fast ausschließlich vegetarisch und glutenfrei sondern auch bio und lokal. Trotzdem gibt es ein exotisches und fleischhaltiges Rezept zum Abendessen: Die Sopa Paraguaya. Der Name täuscht, es handelt sich nicht um eine Suppe, sondern um einen sehr leckeren Auflauf:

Sopa Paraguaya

Zutaten:
Für den Teig:
500 g Maismehl
5 Eier
100 g Butter
200 g Frischkäse
2 Zwiebeln
100 ml Milch
Für die Füllung:
500 g Hackfleisch
2 Zwiebeln
1 rote Paprika
2 Zehen Knoblauch
Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel & frische Petersilie

Zubereitung:
Zuerst wird die Füllung vorbereitet. Hierzu Petersilie, Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Die Paprika in kleine Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne leicht bräunen, das Hackfleisch und die Paprika hinzugeben und anbraten. Mit den Gewürzen abschmecken und beiseitestellen.
Für den Teig die Butter aufschlagen und die Eier nach und nach hinzugeben. Dann den Käse hinzugeben und weiter kräftig schlagen. Die gehackten Zwiebeln hinzugeben. Das Maismehl abwechselnd mit der Milch unter die Masse mischen, bis diese eine sehr zähflüssige Konsistenz hat. Mit Salz abschmecken.
Nun den Ofen auf 180°C heizen.
In eine Auflaufform ca. die Hälfte der Teigmasse geben. Diese für 5 Minuten im Ofen backen um sie etwas auszutrocknen. Dann die Füllung darauf geben und darüber die zweite Hälfte des Teiges. Den Auflauf für ca. 30-40 Minuten backen, bis er eine leicht goldene Kruste bekommt.

Viel Spaß bei dieser kulinarischen Exkursion nach Paraguay!

Sonntag, 10. Mai 2020

Nordargentinien - ein Farbspektakel aus Fels

Ganz schnell ging es von Chile nach Nordargentinien. Zu schnell um die Route en détail zu planen. Schnell genug um spontan aus dem Bus zu steigen.
Der Bus von San Pedro de Atacama nach Salta ist gebucht. Mitreisende empfehlen jedoch in Pumamarca, auf halber Strecke, auszusteigen. Gesagt, getan, das Dorf verzaubert:

Ein 7-farbiger Regenbogenberg als Kulisse für ein hübsches Künstlerdorf, bunte Farbe nicht nur am Fels sondern auch im Handwerk.
Pumamarca erkundet man zu Fuß. Zwei Spaziergänge kann ich hier empfehlen: Gegenüber des Dorfes (an der Hauptstraße) kann man den Fluss überqueren und auf einem fast unsichtbaren Felspfad zu einem Aussichtspunkt steigen (ca. 30 Minuten). Von dort hat man den perfekten Blick über das Dorf und die farbigen Berge. Bei Sonnenaufgang erlebt man die Berge dann am besten bei einem Spaziergang um den Regenbogenberg herum (3km, 1h). Der Weg startet am Friedhof.


Wer sich für Töpferei interessiert, eine bessere Auswahl als in diesem Ort findet man nirgends! Der Ort ist sehr ruhig, da mein Stopp spontan war habe ich kein Hostel vorgebucht. Einige Einheimische vermieten günstige Zimmer, man kann diese besichtigen bevor man sicht entscheidet.




Der nächste Tag - mehr bunte Felsen. Per Bus geht es in 45 Minuten nach Tilcara. Hier fahren zahlreiche Busse. Das Dorf ist deutlich größer als Pumamarca und wiedermal wunderschön! Argentinien ist viel europäischer als Bolivien und Peru. Vor allem zeigt sich das darin, dass dekoriert wird. Ein Phänomen das vor allem in Bolivien eher unbekannt ist. Scheint als wären hier die Prioritäten ähnlicher denen in Europa.
Ich bleibe im Club Hostel, dass ich nur empfehlen kann.

Hornocal, Quebrada de Humahuaca
Nachmittags steht dann der Hornocal oder Cerro de 14 Colores, Teil des UNESCO Weltnaturerbes der Quebrada de Humahuaca an.
Eine Stunde fährt der Bus von Tilcara nach Humahuaca. Dort bieten Taxifahrer Touren an. Für 2 Stunden zahlt man ca. 500 arg. Pesos und fährt ab sobald das Auto voll ist. Auf Schotterpisten geht es zum Aussichtspunkt. Beeindruckend, diese Farbvielfalt, diese grandiose Kulisse!
Der Ausflug ist von Tilcara gut an einem halben Tag zu machen.

Übrigens: Den berühmten Rainbow Mountain in Peru kann man sich getrost sparen wenn man hierher kommt! Weniger Touristen, deutlich günstiger und vor allem ein viel besseres Farbschauspiel. Zahlreiche Mitreisende haben dies bestätigt.

Tilcara hat noch mehr zu bieten. Weiter geht es zu den Ruinen von Pucara, einer der wichtigsten archäologischen Fundstätten Nordargentiniens. Aus dem Ortszentrum kann man hierher einen schönen Spaziergang machen. Das Dorf der Tilacara Indianer ist um 1100 entstanden und war zentraler Umschlagplatz vor Besiedlung der Spanier. Vor ca. 100 Jahren wurden die Ruinen wiederentdeckt und Ausgrabungen begonnen. Einige Bereiche des Dorfes wurden rekonstruiert, außerdem ein interessanter Kakteengarten angelegt.
Die Ausgrabungsstücke kann man im Museum Pucara de Tilcara besichtigen, dass im Ortszentrum liegt. Das Museum ist wirklich zu empfehlen, es gibt einen sehr guten Einblick in die Lebensweise der Ureinwohner. Der Eintritt ins Museum ist im Ticket für die Ruinen enthalten. Ich empfehle, diese zuerst zu besuchen.

Und wo geht es als nächstes hin? Hinweise: Dort gibt es Saltenas. Die Stadt ist Namensgeberin dieser Variante von Empanadas, dem wohl beliebtesten Snack in Südamerika.

Rezept für Saltenas

Zutaten:
Für den Teig:
380 g Mehl
1 TL Salz
150 g Butter
1 Ei
100 ml Wasser

Für die Füllung:
500 g Rinderhackfleisch
2 Zwiebeln
150 g gekochte Kartoffeln
1 hartgekochtes Ei
1 Bund Frühlingszwiebeln
1/2 EL Kreuzkümmel
1/2 EL Chilipulver
1 TL Paprikapulver
Salz
1 EL Olivenöl
1 Eigelb
2 EL Milch

Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Teig einen gleichmäßigen Teig kneten und aus diesem ca. 12-15 Kugeln formen.
Die Zwiebeln fein hacken und die Frühlingszwiebeln in schmale Ringe schneiden. Die Kartoffeln mit einer Gabel grob zerdrücken.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Gewürze hinzugeben und leicht anrösten, dann die Zwiebeln hinzugeben und leicht dünsten. Nun kommt das Hackfleisch hinzu und wird scharf angebraten. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Frühlingszwiebeln sowie die gestampften Kartoffeln hinzugeben. Das Ei würfeln und vorsichtig untermengen. Die Füllung mit Gewürzen abschmecken.
Aus den Teigkugeln nun dünne, kreisförmige Platten formen. Diese sollten einen Durchmesser von ca. 10 cm haben und ca. 1-2 mm dick sein.
Wenn der Teig an den Händen klebt hilft es, diese mit Wasser zu benetzen.
Je eine Teigscheibe in die Handfläche legen und mit der anderen Hand einen Esslöffel der Füllung darauf geben. Nun den Kreis zuklappen und mit der freien Hand die Ränder übereinander falten, sodass ein zopfförmiges Muster entsteht. Eigelb und Milch verquirlen. Die Empanadas auf ein Backblech legen und mit der Eimischung bestreichen. Dann in ca. 20 Minuten bei 180°C im Backofen backen. Sie sind fertig wenn der Teig kross ist und eine goldbraune Farbe hat.

Samstag, 2. Mai 2020

Religion und Wein - Salta, Córdoba, Mendoza

Vom farbenfrohen Norden Argentiniens führt meine Route immer weiter gen Süden. Noch ca. 1,5 Monate Reisezeit bleiben bis es von Patagonien zurück nach Deutschland geht. Daher muss die Mitte dieses großartigen Landes leider in Kurzfassung durchquert werden. Aber eines ist sicher - ich komme wieder. Denn zwischen den großen Städten liegen hier noch viele kleine Schätze.
Nun also, die großen Städte Argentiniens im Schnelldurchlauf.

Número 1: Salta

Salta vom Cerro Bernardo
Nach Ecuador, Peru und Bolivien habe ich hier das Gefühl wieder in Europa zu sein. Auf nur noch 1.100 m ist das Wetter heiß und die Bevölkerung weiß (soll heißen, statt hauptsächlich indigenen Einwohnern leben in Salta vor allem italienische Einwanderer). Es gibt zahlreiche gepflegte Parks, die Menschen picknicken, gehen joggen, tragen moderne Kleidung. Geregelter Nahverkehr inmitten europäischer Architektur. Öffentliche Toiletten mit Klopapier und Seife. Ja, man kann sich auch über Alltägliches freuen!

Was weniger erfreulich ist sind die horrenden Gebühren die in Argentinien für das Geld abheben verlangt werden. Mit ca. 9 Euro pro Abhebung muss man rechnen, dafür gibt es in Stores Rabatte bei Barzahlung. Doch was im Endeffekt günstiger ist? Ich habe nicht nachgerechnet. Doch zurück zu all den positiven Erlebnissen in Argentinien!
Argentinier reisen mindestens so gerne wie Deutsche. Auch Volunteering ist bei Ihnen sehr beliebt, so ist die junge Bevölkerung reiserfahren und man findet viele gleichgesinnte Couchsurfer. Mein Host aus Salta kocht extrem gerne und bringt mir einige lokale Rezpete bei. Eines davon findet ihr am Ende des Artikels. Das andere gab es bereits im vorigen Artikel (Saltenas)

Neben der herzhaften Spezialität "Saltenas" gibt es in Salta reichlich Alfajóres, ein Gebäck, ähnlich einem Doppelkeks aus Biskuitteig, gefüllt mit Karamellcreme (Rezept folgt). In das Stadtleben taucht man gut bei einem Spaziergang von Park zu Park ein. Wenn man Zeit hat macht man es wie die Einheimischen und geht morgens eine Runde auf den Aussichtspunkt Cerro Bernardo joggen. Bequemer geht es auch per Seilbahn zum Gipfel mit der besten Aussicht über Salta.
In jedem Fall einen Besuch wert ist das archäologische Museo de Alta Montana im Stadtzentrum. Hier sind die Mumien dreier Kinder ausgestellt, den Kindern von Llullaillaco, die um 1500 von den Inka geopfert wurden. Die Geschichte dieser Kinder wird sehr berührend erzählt. Im Wechsel ist jeweils eine Mumie ausgestellt, außerdem Grabbeigaben. 2h und ein ruhiges Gemüt sollte man mitbringen. Wann steht man schon einem Kind aus dem 16. Jahrhundert leibhaftig gegenüber, das als Götteropfer auf einen einsamen Berg gewandert ist?

Número 2: Cafayate

Auf dem Weg in die nächste Großstadt halte ich in Cafayate, mhmmmm der Name klingt schon so gut. Und wow, die Fahrt von Salta hierher ist landschaftlich eine der schönsten Strecken überhaupt! Cafayate ist hübscher Ort und Weinanbauzentrum. Am besten eine Karte mit den Weingütern aus der Touristinfo holen und einfach losspazieren. Die meisten Weingüter liegen direkt im Ort und man kann vor Ort meist ohne Voranmeldung Besichtigungen machen. Diese sind normalerweise kostenlos, für die Weinprobe fällt meist eine kleine Gebühr an. In der Vasija Secreta kostet die Weinprobe zwar nichts, allerdings tummeln sich hier auch die meisten Touristen. Sehr schön und ruhig liegt die Finca Quara. Aufgrund ihrer Lage außerhalb des Ortes sind trotz kostenloser Weinprobe und guter Führung nicht viele Menschen unterwegs. Neben Weingütern empfehle ich unbedingt den Besuch der Ziegenfarm Cabras de Cafayate, wo man ein tolles Käsetasting machen kann.
Anfiteatro
Fährt man von Cafayate ein Stück zurück nach Salta kommt man zu den Gargantas del Diablo und zum Anfiteatro, sehenswerte Felsformationen für einen kleinen Ausflug. Hitchhiken ist hier übrigens problemlos möglich, die Strecke wird von vielen Touristen befahren. Reist man mit kleinem Gepäck kann man den Bus von Salta auch hier schon verlassen und den Rest des Weges nach Cafayate hitchhiken.


Número 3: Córdoba

Erst ein Bus nach Tucumán (5h3min), das man nicht gesehen haben muss, dann weiter über Nacht (9h) bis in die alte Universitätsstadt Córdoba. Und man glaubt es kaum, die Strecke ist noch schöner als die letzte. Vor Tucumán liegt das wunderbare Tal Calchaquíes. Plant euch Zeit für diese grüne Märchenwelt ein! Grüne Wiesen, Kühe, kleine Dörfer, verwunschene Bäche und Wälder.
Doch ich fahre weiter nach Córdoba. Früh am nächsten Morgen komme ich in der lebhaften Universitätsstadt an, die vor allem mit spanischer Kolonialarchitektur und ihrem Zentrum aus ehemaligem Jesuitenkloster und Universitätsgebäuden punktet.
Iglesia Capuchino
Das Turning Point Hostel ist als Ausgangspunkt sehr gut geeignet. Es liegt zwischen Busterminal und Stadtzentrum.
In Córdoba kann ich euch die Free Walking Tours sehr ans Herz legen. Ich mache gleich 2 davon mit. Einmal zur Geschichte des alten Córdoba, einmal zum modernen Stadtleben und den Ausgehvierteln.
Um nicht zu viel zu verraten: Meine Highlights waren das Museo de la Memoria, das in einem ehemaligen Geheimgefängnis die Periode der Militärdiktatur Argentiniens eindrucksvoll erzählt. Dann die "Capuchino" Kirche, die ganz ohne Verzierungen aus Edelmetall, dafür mit buntem Gestein dekoriert ist und die tolle Restaurantszene in Güemes.
Güemes
Córdoba ist eine Jesuitenstadt, die alten Klostergebäude beherbergen heutzutage die Universität und unter anderem auch eine sehr sehenswerte Bibliothek und Kartensammlung. Außerhalb der Stadt liegen die Estancias der Jesuiten, ein UNSECO-Weltkulturerbe, aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Diese waren für die Versorgung des Klosters in Córdoba zuständig. Hier prallten die Kulturen der wohlhabenden spanischen Jesuitenmönche auf Arbeiter aus der indigenen Bevölkerung und afrikanische Sklaven. Ein System der Unterdrückung mit weitreichenden Folgen bis in das heutige Leben Südamerikas. Plant man einen Tagesausflug ist die Estancia von Alta Garcia am Einfachsten zu erreichen. Ein Bus fährt vom Bahnhof Córdoba direkt dorthin (1h).
Alta Garcia
In der Estancia bekommt man einen sehr guten Einblick in das Alltagsleben der ehemaligen Bewohner. Lustig ist, dass die meisten der ausgestellten Möbel aus Deutschland importiert wurden. Man fühlt sich wie in einem deutschen Heimatmuseum. Eine alte Lutherbibel in deutscher Sprache ist auch ausgestellt, die Security-Mitarbeiterin des Museums bittet mich um eine Erklärung, was genau auf der aufgeschlagenen Seite steht. Neben der Mission gibt es in Alta Garcia noch ein 100 Jahre altes Grand Hotel zu sehen und das Wohnhaus der Kindheitsjahre Che Guevaras, in dem ein Museum sein Leben nacherzählt.  Ein lohnenswerter Tagesausflug, der auch ohne Auto leicht umzusetzen ist.

Leider bleibt mir nicht mehr Zeit für die schöne Mitte Argentiniens.
Número 4: Mendoza

Mal wieder über Nacht lande ich nach 10h Busfahrt in Mendoza.
Mendoza selbst ist eine typisch südamerikanische Stadt, allerdings ohne besondere Highlights. Schön sind die weitläufigen Parks, vor allem der Parque General San Martin (hier gibt es sogar ein Freibad). Haupsächlich ist sie Ausgangspunkt für Touren in die berühmte Weinregion rund um Mendoza. Die Weingüter verteilen sich über mehrere Täler der Region. Ich besuche das Valle Maipu, dort wohnt mein Couchsurfer. Allerdings in einer unsicheren Gegend. So unsicher, dass mich der Busfahrer nur aussteigen lassen will wenn mich der Couchsurfer direkt an der Haltestelle abholt. Aus dem Bus heraus muss ich ihn anrufen. Nun gut, es ist eben doch Südamerika und nicht Europa.

Die Weingüter in Maipu sind weit verteilt und am besten per Radtour zu erleben. Busse verbinden Mendoza mit dem Zentrum von Maipu. Einige der zentralen Güter kann man von da auch zu Fuß erreichen. Die Tour durch die Bodega Lopez ist besonders gut gemacht! Das alte Weingut von Giol ist ebenfalls sehenswert und ein wunderschöner Laden mit frischen Snacks, Weinen und bester Beratung ist das Baco&Friends, direkt beim Weinmuseum von Maipu.

Doch man vergesse nie - es ist Südamerika, mit all seinen Tücken. Mein Tag in den Weingütern wird abrupt beendet, ich werde ausgeraubt. Zum Glück nur das Handy, das reicht aber auch wirklich. Doch, immer positiv denken! Es ist die einzige Erfahrung dieser Art, die ich in ganz Südamerika mache! Und sowas kann nun wirklich überll passieren. Und eine Reise ohne Handy hat auch sein Gutes. Ich nutze sie, um mich noch mehr auf die Erlebnisse vor Ort zu fokussieren :-) Und diese sind wundervoll!


Von Mendoza geht es nun nach Patagonien... Weit, weit in den Süden! Mal wieder eine Nacht im Bus (Abfahrt um 19.30, Ankunft um 13.30 in Bariloche mit Cata International). Ich wache auf und befürchte mich hat jemand im Schlaf nach Österreich geflogen. Plötzlich grüne Hügel, blaue Seen, alpenländische Chalets...

DOch bevor es im nächsten Artikel über die Schweiz von Südamerika geht, hier noch das Rezept meines Couchsurfers aus Salta: Strudel mit Hühnchenfüllung

Zutaten:
Für den Teig:
100 g Butter
300 g Mehl
5 EL heißes Wasser
1 EL Salz

Für die Füllung:
2 Hühnerbrüste
1 Stange Lauch
1 Tomate
1 rote Paprika
1 Knoblauchzehe
1 Dose Mais
Salz, Pfeffer, Oregano, Thymian, Chili
1 EL Öl

Zubereitung:
Die Zutaten für den Teig zu einem gleichmäßigen Teig kneten. Den Teig kühlstellen.
Die Hühnerbrüste in einem Topf mit Salzwasser garen (ca. 20 Minuten). Dann abgießen und abkühlen lassen. Das Gemüse fein würfeln. Sobald das Hühnchen abgekühlt ist, dieses von Hand in kleine Stücke rupfen und dann mit dem Gemüse vermischen. Alles zusammen in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten bis Paprika und Lauch weich sind. Mit Salz, Pfeffer, Oregano, Thymian und Chili würzen.
Den Teig halbieren. Beide Hälften zu gleich großen, runden Kreisen auswellen. Den eine Kreis auf ein Backblech legen und mit der Gemüsemischung belegen. Dabei einen Rand von ca. 2 cm lassen. Die zweite Teigscheibe darauf legen. Nun geht es darum, die Kanten zu verbinden. Dies wird gemacht, indem die Kanten quasi miteinander verzwirbelt bzw. übereinander gefaltet werden, sodass ein Zopfähnliches Muster entsteht.
Der verschlossene Strudel kommt dann für ca. 20 Minuten in den Backofen bei 180°C. Er ist fertig, wenn der Teig goldbraun ist und eine schöne Kruste bekommen hat.

Montag, 27. April 2020

20 Stunden Chile

Das Abenteuer geht weiter - 20 Stunden in San Pedro de Atacama.So kurz hatte ich mir meine erste Reise nach Chile nicht vorgestellt.

Normalerweise kann man alle Busse in Südamerika sehr kurzfristig buchen, Platzmangel Fehlanzeige. Nicht so auf der Verbindung von San Pedro nach Argentinien (Salta). Eine wichtige Information, die ich leider nicht hatte.
Als ich nach meiner Tour von Uyuni in San Pedro de Atacama am Busbahnhof ankomme (Montags) erwartet mich ein Schock. Alle Busse nach Argentinien sind bis zum nächsten Samstag ausgebucht. So schön es in San Pedro ist, zum einem bin ich wegen der politischen Unruhen in Bolivien schon später als geplant hier angekommen, zum anderen hat man nach 2-3 Tagen dort wirklich alles gesehen. Was also tun? Ich rätsele noch, als ein älteres Ehepaar an den Busschalter kommt. Sie haben Fahrkarten für den nächsten Morgen, können aber nicht reisen. Juhuuu, Glück gehabt. Da nehme ich doch sofort ein Ticket. Nun aber nichts wie los. Aus einer Woche wurde plötzlich ein halber Tag um die Atacamawüste zu sehen.
Also ab ins Hostel und Tipps holen, was man mit einem halben Tag Zeit hier am besten macht.

Die Stadt ist ein perfekt aufbereiteter Touristenhotspot. In einer Stunde hat man das Zentrum zu Fuß erkundet, wobei man definitiv mehr Zeit hier verbringen könnte. Die hübschen Gassen mit ihren Lehmhäusern sind voller Souvenirläden und Cafés (chilenische Preise sind jedoch nach Bolivien kein Spaß). Die Kirche ist sehenswert mit ihrem Dach aus Kaktusholz von 1640.
Ich buche noch schnell eine Tour zum Valle de la Luna. In 4 Stunden führt diese Tour zu beeindruckenden Sanddünen und Steinformationen und schließt mit dem Sonnenuntergang am Mirador de Kari ab. Diese Tour wird von jedem Anbieter entlang der Hauptstraße angeboten und kostet ca. 15 €.
Für mich ist die Tour die beste Variante um die Atacamawüste in kurzer Zeit zu erleben und klappert die wichtigsten Aussichtspunkte ab. Allerdings muss man diese mit reichlich anderen Besuchern teilen. Hat man mehr Zeit würde ich eine ausgedehnte Wanderung im Valle de la Luna empfehlen. Man kann hier auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen. Mit dem Auto ist dann auch der Mirador de Kari problemlos zu erreichen, so kann man die Aussicht genießen bevor alle Gruppen zum Sonnenuntergang erscheinen.
Eine Empfehlung zum Schluss: So heiß es tagsüber ist, Jacke und Trinkflasche sollte man zur Tour mitnehmen, denn abends wird es schnell kühl und ist am Mirador sehr windig.

Aber der Blick lohnt sich:


Abenteuerliche Reise von Bolivien nach Chile

Straßenblockade
Die Reise von La Paz zum Salar de Uyuni und weiter nach San Pedro de Atacama ist eine der populärsten Touristenrouten durch Bolivien. Normalerweise...

Leider habe ich die Reise während landesweiter Proteste versucht und so wurde es ziemlich abenteuerlich. Trotz allem ist der Salar de Uyuni ein Ziel, dass Teil jeder Bolivienreise sein sollte. Die Busfahrt von La Paz nach Uyuni dauert normalerweise ca. 12 Stunden. Man kann abends abfahren und ist am nächsten Morgen pünktlich zum Start der Tour in Uyuni.
Nicht so während Straßenblockaden: Maskierte Demonstranten rennen abends durch die Straßen und sprühen mit Tränengas. Ich sehe vom Hostelfenster zu. Nur 10 Minuten Fußweg sind es zum Busbahnhof, doch in dem Moment sind auch die unmöglich zu bewältigen. Taxen fahren aufgrund der gesperrten Straßen ebenfalls nicht mehr. Zum Glück sind die Demonstranten weg als es Zeit zum Aufbruch wird. Chango begleitet mich zum Busbahnhof. Der Bus fährt pünktlich. Nachts um 3 stoppen wir - eine Straßenblockade mit brennenden Autoreifen. Uns wird gesagt, dass die Straße ab 6 Uhr morgens frei gemacht wird. Also erstmal warten und weiterschlafen. Um 6 - keiner macht anstalten die Straße zu räumen. Der Bus probiert eine Alternativroute aus doch auch hier - ein Bagger hat die Straße mit Sand verschüttet. Kein Durchkommen. Der Busfahrer erpresst zusätzliches Geld von uns Insassen um uns in die letzte Stadt zurückzubringen. Dort ist die Fahrt dann endgültig zu Ende. Zum Glück sind wir eine große Gruppe die sich nun zusammentut. Per Taxi geht es erst zum Busbahnhof und von dort weiter mit Minibussen. Diese können die Straßensperren umgehen indem sie querfeldein fahren. So kommen wir weiter. Mehrmals müssen wir an Sperren Bestechungsgeld zahlen. Statt morgens um 8 sind wir abends um 7 in Uyuni.

Ich suche ein Hostel und kontaktiere endlich den Touranbieter. Den Start kann ich um einen Tag verschieben. Am nächsten Morgen dann: Nein, die Gruppe kommt nicht zustande. Alle Anbieter mischen ihre Teilnehmer zusammen, da die Touristen landesweit feststecken. Als Einzelreisende bleibe ich außen vor, da normalerweise 6 Personen in einer Gruppe sind. Nach mehrmaligem "Hier kannst du einsteigen - Ah nein, doch nicht" darf ich schließlich bei einer Gruppe als 7. Person mitfahren. Endlich ist der Spuk vorbei!

Nun folgen 3 schöne Tage. Wir fahren zum Eisenbahnfriedhof der ersten Zugstrecke Boliviens. Von hier wurde bis in die 1940er Salz an die Häfen transportiert. Nun sind die alten Loks eine tolle Fotokulisse.

Dann geht es weiter zum Salar de Uyuni. Auf 3.653m liegt hier mit über 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne der Welt. Die Sole unterhalb der Salzkruste ist ca. 70m tief. Die endlose, gleichförmige Ebene ist der perfekte Hintergrund für optische Täuschungen:


Im Salzhotel
Wir haben viel Spaß bein unserem Fotoshooting bevor es zur Mittagspause ins Salzhotel der Rallye Dakar geht, die hier 2014 Halt machte. Im Anschluss wandere ich barfuß durch das Salz, rund um die Isla Incahuasi, ein mit bis zu 1.200 Jahre alten Säulenkakteen bewachsener Hügel inmitten der Salzpfanne. Man kann die Insel auch besteigen, doch außen herum ist man zum einen allein, zum anderen hat man einen tollen Blick auf die Insel!
Dann ein weiteres Fotoshooting zum atemberaubenden Sonnenuntergang, der das Salz rosa färbt.
Im Dunkeln erreichen wir unser Salzhotel, komplett aus Salz erbaut snd nicht nur die Wände sondern auch alle Möbel. Leckere bolivianische Hausmannskost (siehe Rezept unten), Pedro spendiert der Gruppe eine Flasche Wein- ein entspannter Abend mit 2x Spanien, 2x Bolivien und 2xJapan.

Der nächste Tag besteht aus Lagunen, Vulkanen, Steinformationen, Sanddünen und noch mehr Lagunen. Alle bevölkert von großen Schwärmen Flamingos und mit einer Farbvielfalt, die man selten sieht. Unterschidlichste Mineralien färben die Erde der Lagune Canyapa in Geld- und Lilatönen. Dazu kommen rote Algen, eine weiße Boraxkruste und perfekte Spiegelungen des blauen Himmels. Die farbenfroheste Lagune heißt auch ganz passend "Laguna Colorada". Weiß-gelb schimmert die Laguna Onda. Ein neues Tier gibt es in der Wüste Siloli kennenzulernen, das Viscacha, goldig wie diese kleinen Nager über die Felsen springen.
Viscacha

Vulkan Ollague
Vicunas


Laguna Canyapa

Laguna Colorada
Tagsüber strahlt die Sonne hier in der Salzwüste richtig heiß, wenn auch gleichzeitig ein kräftiger, eisiger Wind weht. Die Nächte sind jedoch bitterkalt. Das merke ich vor allem heute, wir sind in einer sehr einfachen Unterkunft untergebracht (das wurde bereits bei Buchung so angekündigt, in diesem extrem abgelegenen Dorf gibt es nichts Besseres). Unser Abendessen nehmen wir in Winterjacke und Mütze ein. Auch die Stirnlampe ist ein dringend nötiges Accessoire, elektrisches Licht gibt es nur 2 Stunden lang. Die Nacht ist kurz. Morgens um 4 brechen wir bereits auf. Im ersten Tageslicht brodeln vor uns Geysire, eine unwirkliche Mondlandschaft. Zum Sonnenaufgang dann angenehmes Kontrastprogramm: Ein Bag in einer heißen Quelle mit Blick auf Flamingos.


Mal wieder muss ich meine Gruppe verlassen. Da ich als Einzige nach Chile weiterreise, werde ich zu einer anderen Gruppe ins Auto gepackt und weiter geht es Richtung Grenze.

Chile - puh, ich bin nervös. Die Grenzkontrollen sind berühmt berüchtigt, ich habe gehört, dass jedes Gepäckstück auseinandergenommen wird und keinerlei Lebensmittel ins Land gebracht werden dürfen. Eine Stunde warten wir, Zeit das letzte Obst zu essen. Dann müssen wir samt Gepäck an die Kontrolle. Und dann -
Uhhh let's twist again. Die Grenzbeamten swingen zu 80ies, die Weihnachtsdeko glitzert. Gute Stimmung, doch kein Grund nicht genau zu prüfen. Unser Gepäck wird von einem Hund beschnüffelt, dann müssen wir unsere Taschen öffnen und die Beamten befragen uns aufs Genaueste. Der Bus wird separat geprüft.Zum Glück ist alles in Ordnung, manche haben doch noch Lebensmittel dabei, diese werden vor Ort entsorgt. Wir fahren weiter - neues Land, neues Glück.


Rezept zum Salar de Uyuni
Einkaufen am Ende der Welt
Ein typisch bolivianisches Abendessen auf Gruppentouren. Nennen wir es Plato Mixto, ich habe keinen offiziellen Namen dafür gehört. Wenn ihr wissen wollt, wie eure Reise durch Bolivien schmeckt, dies ist DAS Gericht dazu!

Zutaten für 4 Personen:
2 Tassen Quinoa
2 Zwiebeln
1/4 Blumenkohl
1/4 Brokkoli
1 Handvoll grüne Bohnen
Die sehr einfache "Hotelküche"
4 Schnitzel (Tier nach Wahl, in Bolivien meist Huhn oder Rind)
2 Kochbananen
Öl
Salz
Pfeffer
Aji (Würzsoße aus Essig, Zitronensaft, Chili, Frühlingszwiebeln)

Zubereitung:
Quinoa mit der dreifachen Menge Wasser und 2 TL Salz in einem Topf aufkochen und dann bei niedriger Temperatur ca. 1h köcheln lassen.
Die Zwiebeln schälen und achteln. Brokkoli und Blumenkohl waschen und in Röschen schneiden. Bohnen waschen. Die Kochbananen schälen und der Länge nach in dünne Scheiben schneiden.
Die Zwiebeln in einem Topf andünsten, Brokkoli, Blumenkohl und Bohnen hinzugeben und in ca. 10 Minuten garen.
Ca. 4 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bananenscheiben darin frittieren. Ca. 6 Minuten dauert es bis sie weich sind. Die Bananen aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Dann das Fleisch in der Pfanne von allen Seiten scharf anbraten. Salzen und Pfeffern.
Auf einem Teller Quinoa, Schnitzel, Gemüse und Bananenscheiben anrichten. Mit Aji servieren. Die "Luxusvariante" ergänzt das Gericht noch um ein Spiegelei.