Dienstag, 29. Oktober 2019

Ciao Ecuador – Hallo Peru: Strand bei Mancora & Berge bei Huaraz

Die Zeit in Ecuador geht nach zwei Monaten zuende. Ein wunderbares Land mit unglaublich freundlichen Menschen und voller schöner Eindrücke!
Nun folgt Peru, dass mit einer Top Küste für Surfer und noch spannenderer Bergwelt für Wanderer aufwartet. Zahlreiche Mehrtageswanderungen habe ich hier geplant, doch erstmal einen Abstecher an den Strand.
Am Strand von Mancora

Mit dem Nachtbus fahre ich ganz bequem von Ecuador nach Mancóra in Peru. Das Busunternehmen Azuay hat eine direkte Busverbindung von Cuenca nach Mancóra. Die Grenzüberquerung in Huaquilla ist dadurch extrem einfach – der Bus hält am Grenzübergang wo sich die ecuadorianischen und peruanischen Grenzbeamten in einem Gebäude direkt gegenübersitzen. Man kann also im gleichen Gebäude die Ausreise und Einreise erledigen. Für den ganzen Bus hat das ungefähr 40 Minuten gedauert bis wir weiterfahren konnten. Um 4 Uhr morgens erreiche ich Mancóra, einen sehr bekannten Strandort in Nordperu. Bekannt für perfekte Surfbedingungen und ausgedehnte Parties. Mit einem Tuktuk geht es mitten in der Nacht zum Hostel, dem Psygon Surf Camp. Und wow, der Service hier ist nicht selbstverständlich. Es gibt Hängematten in denen wir den nächsten Morgen abwarten können. Um 8 öffnet die Rezeption und wir können direkt in die Zimmer und erstmal ausschlafen. Am Abreisetag gilt das gleiche, bis spätabends der Bus fährt kann man das Hostel nutzen. Das Hostel liegt nah am Strand und bis auf die Schlafsäle ist alles Sandboden, tagelang trage ich keine Schuhe 

Mancóra lädt zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein, ich gehe Schwimmen und nutze die Tage hier um all die Eindrücke der letzten Wochen zu verarbeiten und die nächsten Wochen zu planen. Außerdem erfüllt sich hier ein langgehegter Traum – ich wollte schon immer mal Wale sehen.
Bei einer Tour treffen wir auf eine große Schule Delfine, die ewig neben dem Boot herschwimmt. Und dann endlich – die Wale. Mehrere pusten Wassersäulen in die Luft und zeigen ihre Rückenflossen. Und dann springen sie sogar! Wow, unglaublich faszinierende Tiere. Einer winkt minutenlang mit seiner Rückenflosse.


Von Mancora führt mein Weg immer weiter Richtung Süden. Die nächste Station befindet sich wieder mitten in den Bergen, genauer gesagt der Cordillera Blanca – einem Paradies für Wanderer und Kletterer. Mit dem Nachtbus und einem Umstieg in Trujillo geht es in insgesamt 20 Stunden nach Huaraz. Eine anstrengende Busfahrt, vor allem weil der erste Bus des Unternehmens El Sol an jeder Ecke anhält und völlig überfüllt ist. Linea, der zweite Bus, ist dagegen ein wahres Paradies mit Platz und gutem Service.

Laguna Parron
Huaraz ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Meine Entscheidung fällt auf dem 4-tägigen Santa Cruz Trek. Zur Akklimatisierung besuche ich vorher die Laguna Parron. Steile, schmale Schotterpisten führen zu dieser wunderschönen Lagune in den Bergen. Vor Ort führt ein 40-minütiger Weg über Felsen zum Aussichtspunkt – grandios!

Am nächsten Tag geht es morgens um 5 los zum Trek. Mit einer Gruppe von 8 Personen plus Guide, Köchin und Eselführer brechen wir auf. Zwei weitere Deutsche, zwei Österreicher aus Graz und drei Franzosen bilden eine richtig gute Gruppe, abends haben wir viel Spaß beim Kartenspielen, tagsüber gute Gespräche (soweit bei der dünnen Luft noch Zeit zum Sprechen bleibt). Die Köchin ist eine unglaublich fröhliche Frau, die mit ihrem Lachen alle ansteckt und für reichlich leckeres Essen sorgt. Unser Gepäck wird von vier Eseln getragen.

Das Camp zum Sonnenaufgang


Ich habe bei Galaxia Expeditions gebucht, der Preis war unschlagbar (120$ inkl. Aller Ausrüstung), allerdings mussten wir uns dann das Zelt auch zu dritt teilen statt wie versprochen zu zweit. Und der Guide war zwar anwesend, hat sich aber nicht um die Gruppe gekümmert. Nichtsdestotrotz,  wir waren eine tolle Gruppe und hatten eine super Zeit auf der Wanderung! Nach Regen am ersten Tag hatten wir auch richtig Glück mit dem Wetter- fast durchgehend Sonnenschein. Und der war wichtig um nach eiskalten Nächten wieder aufzuwärmen. Die Nächte im Zelt auf 4.000m werden schon richtig kalt. Am höchsten Punkt der Wanderung, Punta Union, auf 4.750m hatten wir sogar Schnee.

Doch weil die Sonne in dieser Höhe so kräftig ist laufen wir am nächsten Tag in T-Shirts und freuen uns über eine Abkühlung im eisigen Fluss. Dazwischen wartet noch die grandiose Laguna Arhuaycocha und der Blick auf den angeblichen "Paramount" Mountain,  den Artesonraju. Und dies sind nur zwei der besten Ausblicke, die gesamte Cordillera Blanca strahlt weiß im Sonnenschein:


Rezept zu Huaraz und dem Santa Cruz Trek: Quinoa
Wie Quinoa kann man trinken? Ich dachte, das wäre etwas zu essen... Ja, richtig! Aber neben seiner Funktion als gesunde Beilage kann Quinoa noch viel mehr und das folgende Rezept ist eines der beliebtesten Frühstücksrezepte für Peruaner und wird wirklich an jeder Straßenecke angeboten. Ein warmes, süßes, dickflüssiges Getränk mit viel Power für den Tag.

Zutaten für 4 Tassen:
1l Wasser
1/2 Tasse Quinoa
3 Äpfel ( auch eine Mischung mit Birnen oder Ananas bietet sich an)
1 Stange Zimt
2 Nelken
1EL Maisstärke

Zubereitung:
Idealerweise wird das Getränk schon am Vorabend vorbereitet, hierdurch wird die Konsistenz kremiger.
Zur Vorbereitung lässt man den Quinoa entweder über Nacht in Wasser quellen oder kocht in 20 Minuten lang auf. Im Anschluss wird er in ein Sieb gegeben und gründlich mit kaltem Wasser gespült.
Zur Zubereitung des Getränks werden dann die Äpfel geschält und fein gerieben. Zusammen mit Quinoa, Zimtstange, Nelken und dem Liter Wasser kommen sie in einen Topf und köcheln 20 Minuten lang. Währenddessen mixt man die Maisstärke mit etwas kaltem Wasser. Hierdurch wird verhindert, dass sich Klümpchen bilden wenn die Maisstärke zum Getränk gemischt wird.
Die Paste wird dann unter ständigem Rühren zum Quinoa gegeben, sodass das Getränk eine dickflüssige Konsistenz bekommt.
Fertig!

Frühstücksgetränke in Peru



Dienstag, 15. Oktober 2019

Ecuadorianische Städte – zwei Eindrücke

Auf meiner Reise Richtung Süden habe ich zwei beliebte und völlig unterschiedliche Städte besucht. Beide gehören zu den meist besuchten ecuadorianischen Städten, könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein.
Zuerst Baños, eigentlich Baños de Agua Santa, benannt nach seinen reichlichen Heilquellen.
Baños

Eine Kleinstadt mit langer touristischer Tradition und entsprechender Infrastruktur, berühmt für ihre Heilquellen, einige Wasserfälle und eine Schaukel über das Tal.
In 1,5 Tagen kann man diese Sehenswürdigkeiten problemlos erkunden. Wir kamen am Nachmittag an und sind direkt losgelaufen. In ca. zwei Stunden erreicht man auf einem steilen Pfad, vorbei an einjgen Aussichtspunkten die Casa del Árbol. Man kann auch mit den Chivas, in Baños populären offenen Partybussen, fahren, aber die Wanderung fanden wir doch entspannter. Wegbeschreibungen gibt's in jedem Hostel oder bei Maps.me. Mit der Casa del Árbol hat ein kluger Kopf aus einer einfachen Schaukel in einem Baum ein bei Instagram gehyptes Ausflugsziel gemacht.

Für 1$ Eintritt gibt es hier mehrere Schaukeln, das ganz spezielle Instagramfoto und einen hübschen Park mit einer Seilbahn für Kinder. Wir hatten Glück und waren kurz bevor die Busgruppen eintrafen (um 16.30) an der Schaukel. Genau eine Minute wird man hier von Helfern angeschubst und kann sich fotografieren lassen, dadurch können lange Schlangen entstehen. Zahlreiche Chivas bringen die Touristen mit laauter Musik zum Sonnenuntergang hierher, trotzdem lohnt sich der Blick über das Tal und zum Vulkan Tungurahua.
Baños Nachtleben lädt entweder in eines der zahlreichen Restaurants oder zum Besuch der Heilquellen ein. Wir wollten die Bäder besuchen, haben uns nach einem Blick in die Therme doch für eine entspannte Massage entschieden. Auch diese werden hier zahlreich angeboten. Die Therme verfügt lediglich über Außenbecken und ist nicht mit europäischen Standards zu vergleichen.

Den folgenden Tag haben wir die Fahrradtour entlang der Wasserfälle gemacht. Räder gibt es ab 5$ pro Tag zu mieten, dazu bekommt man eine Karte der Route. Diese führt entlang der Hauptstraße aus Baños immer bergab. 7 Wasserfälle kann man hier nacheinander besuchen, alle sind gut ausgeschildert. Insgesamt radelt man 20km. Für Radfahrer gibt es einen schön angelegten Weg parallel zur Straße mit tollen Blicken über das Flusstal. Die Wasserfälle liegen meist einen kurzen Spaziergang bzw. Einige Treppen vom Weg entfernt. Der berühmteste ist der Pailon del Diablo. Auch hier findet man wieder reichlich Chivas mit Touristengruppen. Diese besuchen den oberen Aussichtspunkt. Ich empfehle daher, den ca. 20 minütigen Weg zum unteren Aussichtspunkt zu gehen. Dort gibt es einige Pfade und einen engen Tunnel, die bis unter den Wasserfall führen. Am Ende des Weges hat man einen sehr guten Blick von der Hängebrücke auf den Wasserfall. Könnt ihr links davon das Gesicht des Teufels im Fels erkennen, dass dem Fall seinen Namen gegeben hat?

Für die Rückfahrt warten an den Wasserfällen Transporter für 2-3$. Man könnte natürlich auch radeln, aber aufgrund der vielen Lastwagen und des steilen Weges ist der Rückweg weniger schön.

Insgesamt ist Baños leider ziemlich überbewertet. Ganz anders: Cuenca
Cuencas Kirchen 
Cuencas Gassen


















Von allen Seiten hatte ich gehört wie schön Cuenca ist. Und die Stadt wird dem wirklich gerecht. Für  mich die schönste Stadt Ecuadors in der man Tage damit verbringen kann, sich durch die Straßen treiben zu lassen. Schöne Kolonialarchitektur zieht sich durch die gesamte Altstadt, die malerisch oberhalb eines Flusstals liegt. Kunst wartet an jeder Ecke  - endlose Galerien, Kunstwerkstätten aller Art und zahlreiche Museen. Ich empfehle, sich einen Tag einfach treiben zu lassen und sich durch die Märkte zu schlemmen.
 Als Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang hat der Parque La Libertad einen Aussichtsturm mit perfektem Blick über die Dächer der Stadt und die blauen Kuppeln der Kathedrale. Tagsüber bietet sich neben dem Stadtzentrum ein Spaziergang entlang des Flusses bis zum Museum Pumapungo an.
Hier hat die Bank Pumapungo ein kostenloses und überraschend gutes Museum über die Geschichte Ecuadors und die heute hier lebenden Ethnien geschaffen. Der Besuch ist sehr lohnenswert.
Teil des Museum sind außerdem Ruine eines Tempels und Palastes der Inka. Diese werden gut erklärt und sind durch einen großen Park mit Vogelhaus und schönen Kräutergarten ergänzt in dem die ecuadorianische Pflanzenwelt mit Namen und Verwendungszweck vorgestellt wird. Für alle, die noch etwas „andere" Kunst erleben wollen – das Prohibido Art Center bricht mit allen konventionellen Anschauungen, ein Ärgernis für die katholischen Bürger Cuencas und Zentrum der Underground-Kultur. Ich hatte das besondere Erlebnis über Couchsurfing bei dem Sohn des Besitzers dieses Kulturzentrums zu übernachten, der einen besonderen Einblick in die Tiefen der cuencanischen Gesellschaft geben konnte.

Tagesausflüge kann man von Cuenca ebenfalls viele machen. Ich habe mich für Ingapirca, die besterhaltenen Inkaruinen Ecuadors entschieden. Hierhin kann man in 2 Stunden für 3.50$ pro Strecke mit einem Bus der Cooperativa Cañar von Cuencas Busterminal fahren. Der direkte Bus fährt um 9 ab und um 13.30 zurück. Diese Verbindung sollte man nicht verpassen, sie gibt einem genug Zeit zum Besuch der Ruinen. In Ingapirca ist eine Führung obligatorisch und sehr gut. Auf englisch und spanisch wird der Komplex bei einem Rundgang erklärt, ein kleines Museum bietet weitere Details und Ausgrabungsstücke.

Ingapirca ist ein Ruinenkomplex zweier Kulturen. Der ältere Teil stammt von den Cañari. Sie beteten den Mond an und erhalten ist ein Teil des Mondtempels mit Grundmauern der Wohngebäude und dem Grab einer hochgestellten Dame. Das Grab sowie der Aufbau der anlage zeigen die drei Welten, an die die Cañari glaubten. Die Unterwelt "Uku Pacha", symbolisiert durch die Schlange; die irdische Welt  "Kay Pacha", symbolisiert durch den Puma und die Welt des überirdischen "Hanam Pacha", symbolisiertdurch den Kondor.

Die zweite Hälfte umfasst den Sonnentempel der Inka, die die Cañari vertrieben. Hier ist noch ein fast vollständiges Gebäude erhalten an dem die Baukunst der Inka bzw. ihre Kunst im Steinbehauen sehr schön zu sehen ist und die Grundmauern einer durchdachten Anlage, die voller Symbolismus steckt.

Ingapirca liegt am alten einem Wegenetz, dem Qhapaq Ñan, der sich zur Zeit der Inka von Nordchile bis Kolumbien erstreckte und ihnen die Organisation eines riesigen Reiches ermöglichte.

Fun Fact: Die Inka leiteten das Wasser für den Tempel über behauene Steinrinnen von Seen zum Tempel. Hierfür verwendeten sie metallhaltigen grünen Stein, der sich in der Sonne schnell erwärmt. Somit kam das Wasser für rituelle Waschungen in angenehmer Badetemperatur in den Becken des Tempels an.

In Cuenca bin ich endlich dazu gekommen die wunderbaren Humitas zu probieren, ein mild-herzhafter Snack zu Kaffee oder zum Frühstück. Humitas werden aus frischem Mais gemacht, der gemahlen und mit weiteren Zutaten gemischt wird. Diese Mischung wird dann in grüne Maisblätter eingewickelt und gedämpft.

Zutaten für 4 Personen:
6-7 frische Maiskolben mit Blättern
3 Tassen geriebener Käse, z.B. Mozzarella oder für einen kräftigeren Geschmack reife Käsesorten. Auch Hüttenkäse eignet sich gut
1/2 Zwiebel, gewürfelt
1 TL gemahlener Koriander
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 Tasse Maismehl
¼ Tasse Sahne, etwas weniger bei Verwendung von Hüttenkäse
2 Eier
1 TL Salz

Zubereitung:
Erst werden die Maiskolben vorsichtig von ihrer Blätterhülle befreit. Die Blätter werden später wieder benötigt um die Humitas einzuwickeln, sie sollten also möglichst intakt bleiben. Die Blätter werden dann kurz in einen Topf mit kochendem Wasser gegeben und sobald sie etwas weich werden abgeschöpft. Dies dient dazu, die Blätter leichter formbar zu machen um das spätere Einwickeln zu erleichtern.
Von den Maiskolben werden die Fäden entfernt. Dann werden die Maiskörner vom Kolben geschabt. Die leeren Maiskolben können hilfreich sein (falls man nicht über einen Dämpfer verfügt). Sie kommen in einen großen Topf und bilden so den Boden des Dämpfers.
Die Maiskörner, 1 Tasse Käse, die gewürfelten Zwieb2, Knoblauch, Koriander, Maismehl, Sahne, Eier und Salz werden nun in einen Mixer gegeben und püriert bis ein feines Püree entstanden ist.
In den Topf mit den Maiskolben (oder einem Einsatz zum Dämpfen) wird soviel Wasser eingefüllt, dass es bis knapp unter den Einsatz reicht bzw. die Maiskolben nicht ganz bedeckt. Die Maiskolben werden mit wenigen Maisblättern bedeckt um eine Auflagefläche zu bauen.
Nun geht es an die Humitas. Hierzu legt man jeweils zwei große Maisblätter parallel und zur Hälfte überlappend nebeneinander. Dann faltet man die Blätter mittig und bildet so eine Art Beutel. In diese Tasche füllt man nun etwas von der Füllung (je nach Größe der Blätter) und füllt den Teig zusätzlich mit etwas von dem verbleibenden Käse. Dann werden die Blätter umgefaltet um den Beutel zu schließen. Aus weiteren Maisblättern kann man Fäden reißen um die fertigen Taschen zu verschnüren.
Die fertigen Humitas werden nun in den Dämpfer gegeben und mit verbleibenden Maisblättern bedeckt. Nun werden die Humitas bei kleiner  Hitze für ca. 35-40 Minuten gekocht, sie sollten nachgiebig aber noch fest sein wenn sie fertig sind.
Serviert werden Humitas noch warm und in ihrer aufgefalteten Tasche, garniert mit einer scharfen Soße, z.B. Aji.

Quilotoa – abseits der Touristenpfade durch die Anden

Quilotoa – der Name steht für einen Kratersee wie aus dem Bilderbuch, strahlend blaues Wasser umgeben von steilen Felswänden, darüber spannt sich blauer Himmel. Eines der beliebtesten Ziele in Ecuador. Die meisten Besucher kommen mit dem Bus für einen Tagestrip nach Quilotoa und begnügen sich mit der einstündigen Wanderung vom Kraterrand hinab zum See.

Jedem der mehr Zeit hat kann ich allerdings nur empfehlen, den Quilotoa Loop zu wandern bei dem am Ende einer dreitägigen Wanderung der See als Highlight wartet. Die Wanderung führt entlang von Flüssen, über Berge und durch kleine Dörfer. Nur wenige Touristen kommen hierher und so erlebt man hier noch das ursprüngliche Leben der Landbevölkerung auf ihren Farmen, hoch in den Anden.
Gleichzeitig haben entlang der Route einige ganz wunderbare Hostels aufgemacht, die die Abende für müde Wanderer zu einem weiteren Highlight machen. Besonders das Llulu Lama Hostel ist ein Ort zum Ankommen und Wohlfühlen. Problemlos könnte man hier mehrere Nächte verbringen., auch wenn es meist ein kurzer Stopp auf der Wanderung bleibt.
Der Quilotoa Loop bietet Optionen für drei- bis viertägige Wanderungen und kann in beide Richtungen gewandert werden. Ich habe mich für eine dreitägige Variante mit dem Kratersee zur Belohnung am Ende entschieden. Ein Ablauf den ich nur empfehlen kann!

Die Anreise zum Loop führt über Latacunga, die nächste größere Stadt. Hier sind die meisten Hostels darauf eingerichtet, Gepäck von Wanderern zu lagern. Lasst also den großen Rucksack ruhig hier und nehmt nur einen Tagesrucksack mit zur Wanderung. Ich kann das Hostel La Posada in Laufweite vom Busterminal empfehlen. Für nur 5$ kann man hier sein Gepäck während der gesamten Wanderung sicher lagern. Es ist auch nicht nötig viel Proviant mitzunehmen, da die Hostels während der Wanderung Raten inklusive Frühstück und Abendessen haben und Lunchpakete zu fairen Preisen anbieten.
Latacungas Sehenswürdigkeiten
 


Nun aber zur Wanderung selbst:
Wir sind morgens mit dem Bus vom Cotopaxi bzw. Machachi nach Latacunga gefahren (1 Stunde). Im Hostel haben wir dann unser Gepäck abgegeben und eine Stunde das Stadtzentrum von Latacunga erkundet und einige Snacks für die Wanderung gekauft. Mehr gibt es tatsächlich auch nicht zu sehen. Um 10.30 ging unser Bus von Latacunga nach Isinlivi, dem Startpunkt unserer Wanderung. Der Bus fährt nur zweimal pro Tag, am besten die Abfahrtszeiten am Vortag im Hostel bestätigen lassen! 2,5 Stunden geht es über Schotterpisten mitten ins Nichts, vorbei an Sigchos (einem alternativen Startpunkt der Wanderung) bis in das kleine Dorf Isinlivi. Hier erwartet euch das Llulu Lama Hostel mit gemütlichen Aufenthaltsräumen, einem Whirlpool und Wandertipps für die zweite Tageshälfte. Und nirgendwo sonst wird man so reichhaltig verpflegt – was ein luxuriöser Start für die Wanderung!
Farmleben in Isinlivi

Blick auf Isinlivi
Die anderen Hostelbewohner von Llulu Lama
Ausblick zur Mittagsrast an Tag 1

Am nächsten morgen geht es dann los in die Natur. 15 km wandern wir über Wiesen, schmale Pfade, entlang eines Flusses und vorbei an reichlich Kühen. Ein steiler Aufstieg zur Mittagsrast mit grandioser Aussicht und am frühen Nachmittag kommen wir in Chugchilan an. Die Wegbeschreibung vom ersten Hostel hilft leider nicht so richtig, aber mit Maps.me kommt man sehr gut ans Ziel! Und unterwegs treffen wir immer wieder auf andere Wanderer mit denen wir den nächsten Abschnitt laufen oder die nächste Abzweigung diskutieren. Auch allein kann man hier wirklich gut wandern und trifft genug Gleichgesinnte. Durch diese Mitwanderer werden dann auch die Abende in den Hostels zu kurzweiligen Veranstaltungen mit Kartenspielen und guten Gesprächen.

Nach einer entspannten Nacht in Chugchilan geht's weiter Richtung Quilotoa. Die heutige Etappe kann man von Chugchilan fast vollständig überblicken, ein  tiefes Tal dass es zu durchqueren gilt, gefolgt von hohen Bergen - ein Ausblick bei dem man eher nicht starten möchte, steil und anstrengend sieht es aus. Heute sind es 12km, allerdings mit knapp 1.000 Höhenmetern.
Aber die Ausblicke unterwegs entschädigen für jeden anstrengenden Schritt und Atemzug (und Atemzüge braucht man auf dieser Höhe viele)! Es gibt für diesen Tag zwei mögliche Routen, wir nehmen die kürzere und steilere, sogenannte „Extreme Route“, die von Chugchilan auch so ausgeschildert ist. Der Weg führt auf schmalen Pfaden durch ein steiles Tal und im Anschluss gefühlt endlos bergauf. Irgendwann erreicht man den Kraterrand, hinter sich grüne Täler, vor sich einen Vulkankrater gefüllt mit strahlend türkisblauem Wasser. An der Kuppe weht ein kräftiger Wind, trotzdem könnte es keinen schöneren Platz für die verdiente Mittagspause und eine ausgiebige Fotosession geben.



Entlang des Kraterrandes (und nochmal mit einigen Höhenmetern verbunden) folgt das letzte Stück Weg bis Quilotoa, das wir am frühen Nachmittag erreichen.

Am nächsten Tag, quasi Tag drei der Wanderung wollten wir eigentlich einmal um den Krater wandern (9km). Da man aber auf dem Weg nach Quilotoa schon 1/3 dieser Runde läuft sparen wir uns das und wandern stattdessen hinunter an den See. Danach geht es mit dem Bus ca. 2h zurück nach Quilotoa wo wir unser Gepäck wieder einsammeln und nach Baños fahren.

In Ecuador hat mich ein wunderbarer Snack in jeder Stadt verfolgt. Ich bin ein riesen Fan von Platanos, diesen Kochbananen, die hier allgegenwärtig sind und Grundlage vieler Gerichte. Mein Lieblingsrezept mit Platanos ist gleichzeitig das Einfachste: gegrillte Platanos con queso

Zutaten pro Portion:
1 große Kochbanane
3 El geriebener Käse nach Geschmack
Salz, Pfeffer
1 Frühlingszwiebel, in dünnen Ringen

Zubereitung:
Die Kochbanane schälen und auf den Grillrost legen. Bei mittlerer Hitze solange grillen bis sie außen eine dunkle Kruste bekommt. Nun längs einschneiden (nicht komplett durchschneiden), sie sollte nun auch innen weich sein. Sobald sie innen weich ist mit Käse füllen und weitergrillen bis der Käse anfängt zu schmelzen. Dann vom Grill nehmen und mit den Frühlingszwiebeln und Gewürzen garnieren.
Einfach wunderbar für zwischendurch oder als Beilage zum Grillen!