Sonntag, 10. Mai 2020

Nordargentinien - ein Farbspektakel aus Fels

Ganz schnell ging es von Chile nach Nordargentinien. Zu schnell um die Route en détail zu planen. Schnell genug um spontan aus dem Bus zu steigen.
Der Bus von San Pedro de Atacama nach Salta ist gebucht. Mitreisende empfehlen jedoch in Pumamarca, auf halber Strecke, auszusteigen. Gesagt, getan, das Dorf verzaubert:

Ein 7-farbiger Regenbogenberg als Kulisse für ein hübsches Künstlerdorf, bunte Farbe nicht nur am Fels sondern auch im Handwerk.
Pumamarca erkundet man zu Fuß. Zwei Spaziergänge kann ich hier empfehlen: Gegenüber des Dorfes (an der Hauptstraße) kann man den Fluss überqueren und auf einem fast unsichtbaren Felspfad zu einem Aussichtspunkt steigen (ca. 30 Minuten). Von dort hat man den perfekten Blick über das Dorf und die farbigen Berge. Bei Sonnenaufgang erlebt man die Berge dann am besten bei einem Spaziergang um den Regenbogenberg herum (3km, 1h). Der Weg startet am Friedhof.


Wer sich für Töpferei interessiert, eine bessere Auswahl als in diesem Ort findet man nirgends! Der Ort ist sehr ruhig, da mein Stopp spontan war habe ich kein Hostel vorgebucht. Einige Einheimische vermieten günstige Zimmer, man kann diese besichtigen bevor man sicht entscheidet.




Der nächste Tag - mehr bunte Felsen. Per Bus geht es in 45 Minuten nach Tilcara. Hier fahren zahlreiche Busse. Das Dorf ist deutlich größer als Pumamarca und wiedermal wunderschön! Argentinien ist viel europäischer als Bolivien und Peru. Vor allem zeigt sich das darin, dass dekoriert wird. Ein Phänomen das vor allem in Bolivien eher unbekannt ist. Scheint als wären hier die Prioritäten ähnlicher denen in Europa.
Ich bleibe im Club Hostel, dass ich nur empfehlen kann.

Hornocal, Quebrada de Humahuaca
Nachmittags steht dann der Hornocal oder Cerro de 14 Colores, Teil des UNESCO Weltnaturerbes der Quebrada de Humahuaca an.
Eine Stunde fährt der Bus von Tilcara nach Humahuaca. Dort bieten Taxifahrer Touren an. Für 2 Stunden zahlt man ca. 500 arg. Pesos und fährt ab sobald das Auto voll ist. Auf Schotterpisten geht es zum Aussichtspunkt. Beeindruckend, diese Farbvielfalt, diese grandiose Kulisse!
Der Ausflug ist von Tilcara gut an einem halben Tag zu machen.

Übrigens: Den berühmten Rainbow Mountain in Peru kann man sich getrost sparen wenn man hierher kommt! Weniger Touristen, deutlich günstiger und vor allem ein viel besseres Farbschauspiel. Zahlreiche Mitreisende haben dies bestätigt.

Tilcara hat noch mehr zu bieten. Weiter geht es zu den Ruinen von Pucara, einer der wichtigsten archäologischen Fundstätten Nordargentiniens. Aus dem Ortszentrum kann man hierher einen schönen Spaziergang machen. Das Dorf der Tilacara Indianer ist um 1100 entstanden und war zentraler Umschlagplatz vor Besiedlung der Spanier. Vor ca. 100 Jahren wurden die Ruinen wiederentdeckt und Ausgrabungen begonnen. Einige Bereiche des Dorfes wurden rekonstruiert, außerdem ein interessanter Kakteengarten angelegt.
Die Ausgrabungsstücke kann man im Museum Pucara de Tilcara besichtigen, dass im Ortszentrum liegt. Das Museum ist wirklich zu empfehlen, es gibt einen sehr guten Einblick in die Lebensweise der Ureinwohner. Der Eintritt ins Museum ist im Ticket für die Ruinen enthalten. Ich empfehle, diese zuerst zu besuchen.

Und wo geht es als nächstes hin? Hinweise: Dort gibt es Saltenas. Die Stadt ist Namensgeberin dieser Variante von Empanadas, dem wohl beliebtesten Snack in Südamerika.

Rezept für Saltenas

Zutaten:
Für den Teig:
380 g Mehl
1 TL Salz
150 g Butter
1 Ei
100 ml Wasser

Für die Füllung:
500 g Rinderhackfleisch
2 Zwiebeln
150 g gekochte Kartoffeln
1 hartgekochtes Ei
1 Bund Frühlingszwiebeln
1/2 EL Kreuzkümmel
1/2 EL Chilipulver
1 TL Paprikapulver
Salz
1 EL Olivenöl
1 Eigelb
2 EL Milch

Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Teig einen gleichmäßigen Teig kneten und aus diesem ca. 12-15 Kugeln formen.
Die Zwiebeln fein hacken und die Frühlingszwiebeln in schmale Ringe schneiden. Die Kartoffeln mit einer Gabel grob zerdrücken.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Gewürze hinzugeben und leicht anrösten, dann die Zwiebeln hinzugeben und leicht dünsten. Nun kommt das Hackfleisch hinzu und wird scharf angebraten. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Frühlingszwiebeln sowie die gestampften Kartoffeln hinzugeben. Das Ei würfeln und vorsichtig untermengen. Die Füllung mit Gewürzen abschmecken.
Aus den Teigkugeln nun dünne, kreisförmige Platten formen. Diese sollten einen Durchmesser von ca. 10 cm haben und ca. 1-2 mm dick sein.
Wenn der Teig an den Händen klebt hilft es, diese mit Wasser zu benetzen.
Je eine Teigscheibe in die Handfläche legen und mit der anderen Hand einen Esslöffel der Füllung darauf geben. Nun den Kreis zuklappen und mit der freien Hand die Ränder übereinander falten, sodass ein zopfförmiges Muster entsteht. Eigelb und Milch verquirlen. Die Empanadas auf ein Backblech legen und mit der Eimischung bestreichen. Dann in ca. 20 Minuten bei 180°C im Backofen backen. Sie sind fertig wenn der Teig kross ist und eine goldbraune Farbe hat.

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