Montag, 12. September 2016

Australien die Erste - Tasmanische Teufel versus Austern im Glück

Australien - Was fällt euch dazu ein?
Vielleicht Ayers Rock, Great Barrier Reef & die Sydney Opera? Oder Kängrurus, Koalas, Haie und Krokodile?
Alles richtig, alles spannend! Aber Australien kann auch anders!

Tasmanien, der Inselstaat zum Inselkontinent Australien sieht bestimmt nicht aus wie die typische australische Landschaft mit roter Erde und heißer Sonne. Stattdessen gibt es hier grüne Wiesen auf denen Lämmer springen, Kuhweiden und kleine Bauerndörfer die ebenso im Allgäu liegen könnten.

Aber warum dann hinreisen wenn man ebensogut ins Allgäu fahren könnte?
Diese Frage kann ich nach meiner Reise dorthin beantworten: Tasmanien ist noch so viel mehr als grüne Weiden. In direkter Nachbarschaft leuchtet das Meer in allen Blautönen und bringt die weltbesten Austern hervor. Daneben warten schneebedeckte Berge darauf erklommen zu werden. Und dazwischen mischt sich moderne Kunst mit australischer Historie zu einem bunten Eintopf an Eindrücken.

Direkt nach Ankunft auf Tasmanien schlemmen wir uns in einer ehemaligen Kapelle durch ein Vesperbrett das Seinesgleichen sucht:





Im Cradle Mountain National Park treibt mich der Schnee an den offenen Kamin des gemütlichen Berghotels. Sehr unterwartet, so ein Schneesturm in Australien! Nunja, am Kamin lässt es sich gut aushalten. Aber am nächsten Morgen ziehe ich alle Kleidungsstücke, die mein Rucksack hergibt übereinanden um um den Dove Lake zu wandern. Trotz Schnee ist der Nationalpark sehr sehenswert, sogar ein Wombat steckt kurz seine Nase zwischen den Pepperbushes hervor.



Richtung Küste wird es wärmer und die Aussicht immer besser:
(Wineglass Bay, Freycinet Nationalpark)




Wow, ich bin ja bisher kein Austernfan. Aber hier auf Tasmanien warten wirklich die besten Austern, die schmecken sogar mir. Und dazu dieser Blick...










Aber nun weg von all den kulinarischen Genüssen - zurück zur Kultur: Tasmanien war früher Strafkolonie des British Empire (wie ganz AUstralien). Hier in Port Arthur sind die Geschichten der Gefangenen noch lebendig. Wie es wohl ist als anonyme Nummer ohne Kontakt zu anderen in absoluter Stille eingesperrt zu sein? Fühlt sich an wie in einem Horrorfilm mit Anthony Hopkins. Sogar Kinder wurden vor 100 Jahren per Schiff in ca. 5 Monaten nach Tasmanien gebracht und mussten dort im Kindergefängnis arbeiten. Schlimme Vorstellung, 5 Monate ohne Eltern auf einem Schiff in eine völlig unbekannte Welt um dort Zwangsarbeit zu leisten - mit gerade mal 8 Jahren.




















Heute kämpfen nicht mehr die Gefangenen ums Überleben sondern die Tiere. Der tasmanische Teufel leidet an Krebs und ist vom Aussterben bedroht. Nur wenige Tiere sind noch nicht vom Krebs befallen und werden genauestens beobachtet und behütet:

Lebendig, bunt und etwas verrückt - Hobart, die Haupstadt Tasmaniens stellt sich vor und präsentiert neben einem wunderbaren Künstler- und Foodmarkt (Salamanca Market, jeden Samstag) das eigenartigste Museum der Welt. Das MONA (Museum of Old and New Art) zeigt die Sammlung von David Walsh, einer tasmanischen Legender, der sein Geld im Casino gemacht hat und in diesem Museum schlicht und einfach ausstellt was ihm gefällt. Mehr sei nicht verraten, man kann es sowieso nicht in Worte fassen. Schaut es euch an! Aber macht euch auf Überraschungen für alle Sinne gefasst!


Und zu guter letzt ein Rezept das ich hier gegessen habe, aber noch nicht selber nachgekocht. Vielleicht kommt ja einer von euch dazu, dann bin ich sehr gespannt auf eure Meinung :-)


Muscheln in Kokos-Chili-Sud
Zutaten
1 kg        Miesmuscheln
2 EL        Erdnussöl
1             Zwiebel
1             Knoblauchzehe
1             Chilischote
1 cm       Ingwerwurzel
400 ml    Kokosmilch
2 TL       Rohrzucker
½           Limette
2             Kaffir-Limettenblätter
4 EL        Korianderblätter

Zubereitung
Die Muscheln kurz abspülen. Dann müssen die Muscheln sortiert werden, da schlechte Muscheln sehr unangenehme Folgen für den Magen haben. Dazu nehmt ihr die offenen Muscheln und haltet sie kurz unter kaltes Wasser und schnippt sie an. Wenn sie sich dann nicht nach kurzer Zeit schließen sind sie bereits tot und müssen weggeworfen werden.
Dann hackt ihr Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und die Chilischote ganz fein Ingwer vorher schälen und nach dem Hacken der Chilischote nicht an die Augen fassen). Erhitzt das Öl in einer tiefen Pfanne und röstet darin das Gemüse bis es leicht gebräunt ist. Dann rührt ihr die Kokosmilch, den Limettensaft, Zucker und die Limettenblätter ein. Die Mischung kurz durchkochen und dann die Muscheln in den Topf geben. Den Topf abdecken und die Muscheln 5 Minuten kochen lassen. Die Muscheln ab und zu aufschütteln. Es sollten sich nun alle Muscheln geöffnet haben. Die geschlossenen Muscheln ebenfalls wegwerfen. 

Die Muscheln im Sud servieren und die gehackten Korianderblätter als Dekoration darüber streuen.

Viel Erfolg beim Ausprobieren, genießt einen tasmanischen Weißwein dazu ;-)

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